Dienstag, 29. August 2006

Pressebericht aus der Leonberger Kreiszeitung vom 29. August 2006

Portrait-Erbsenrot
Erbsenrot legt das Besondere des scheinbar Belanglosen frei



Durch den Humor schimmert die dunkle Seite des Lebens
Für die Weil der Städter Lyrikerin Hilda Röder liegen Freude und Trauer ganz nah beieinander

Weil der Stadt. Wer die Gedichte von Hilda Röder genau liest, merkt schnell, dass hinter den oft sehr lustigen Zeilen noch eine andere Ebene mitschwingt. Die Frau mit dem unbekümmerten, offenen Lachen und den strahlenden Augen kennt auch die dunklen Seiten des Lebens.

Von Gabriele Müller

Als Hilda Röder, in Internet-Gedichtforen auch unter dem Namen „Erbsenrot“ bekannt, Ende Juni bei einer Lesung ihren ersten Lyrik-Band vorstellte, war sie vielen der Gäste aus einem ganz anderen Zusammenhang vertraut: 1991 hat sie die erste Hospizgruppe im Landkreis Böblingen gegründet. Auslöser für ihre Initiative war 1990 der Tod ihrer Mutter, an deren Seite sie fast die gesamte letzte Lebenswoche gewacht hatte. Dabei machte sie Erfahrung, wie wichtig Menschen sind, die Sterbenden und ihren Angehörigen beistehen. Ihr selbst blieb diese Form der Hilfe versagt.
Dass sie wohl eine besondere Gabe hat, Menschen zuzuhören, hatte sie schon früher festgestellt: in jenen fünfzehn Jahren, als sie in einem Zimmer im Familienbungalow einen kleinen Kosmetiksalon betrieb. „Was mich erstaunt hat ist, dass ich keine Berührungsängste vor schlimmen Mitteilungen hatte, wie zum Beispiel Tod, lebensbedrohliche Erkrankung oder Trauer“, erinnert sie sich. „Also vor Lebensthemen, die andere oft in die Flucht schlagen.“ Sie bemerkte, dass sie wohl etwas ausstrahlte, das andere tröstete. 1986 meldete sie sich daraufhin bei den so genannten Grünen Damen, die im Robert-Bosch-Krankenhaus ehrenamtlich Kranke besuchen, mit ihnen reden oder auch einfach nur zuhören. „Patienten, die kurz vor einer Herzoperation standen, haben mit mir über ihre Ängste gesprochen, über ihre Angst, zu sterben. Darüber konnten sie mit ihren Angehörigen oft nicht reden“, weiß sie noch.

„Stille in mir“ ist der erste Titel

Nach zehn Jahren Dauereinsatz als Leiterin der Hospizgruppe und an der Seite der leidenden Menschen war Hilda Röder dennoch ausgebrannt. Dass in ihr Gedichte schlummern, die aufgeschrieben werden wollen, hat sie einige Zeit nach ihrem Abschied aus der Hospizarbeit entdeckt. „Stille in mir“ lautet der Titel der ersten Zeilen, die ihr beim Ruhen im Garten nach einer beglückenden Seminarwoche in den Kopf kamen. Ein bis zweimal im Jahr gab sie noch Seminare zum Thema „Mein eigenes Sterben“. Hilda Röder schrieb die Verse auf und war ganz verblüfft über ihre schöne Sprache. „Ich konnte mein ganzes Leben lang keine Gedichte schreiben“, sagt sie lachend. In ihrem Heimatland Holland, wo sie aufgewachsen ist, war es nämlich üblich, an Geburtstagen oder für die Nikolausfeier Gedichte zu verfassen

Zauber des scheinbar Belanglosen
.
Seit der Entstehung ihrer ersten Verse hat sie über 500 Gedichte verfasst. Das Besondere an ihnen ist, dass sie Situationen einfangen, die jeder aus seinem eigenen Alltag kennt. Weil die Lyrikerin jedoch ihre Welt mit einer Vielzahl feiner Antennen wahrnimmt, spürt sie in diesen scheinbar belanglosen Szenen Besonderheiten auf und macht deren besonderen Zauber auch für andere deutlich. Das kann die berückende Schönheit einer Blüte sein oder die überströmende Zärtlichkeit beim Anblick des Enkels Kilian, die auf witzige Art durch den Anblick der vollen Windelhose wieder geerdet wird. Auch melancholische Töne sind darunter, wenn sie darüber nachsinnt, dass das eigene „Ich“ nicht altert, selbst wenn der Körper etwas anderes behauptet. Stets schwingt leiser Humor mit, und wenn man nicht ohnehin unwillkürlich lachen muss, bleibt dennoch am Schluss immer ein positives Grundgefühl. „Ich habe gelernt, die Dinge zu sehen, wie sie sind und das Leben trotzdem zu genießen“, sagt die 63jährige. „Lachen und Weinen sind oft sehr dicht beieinander.“
In drei Gedichtforen im Internet ist Hilda Röder unter dem Pseudonym Erbsenrot dabei. Hier werden ihre Zeilen nicht nur gelobt, sondern immer wieder auch heftig in die Mangel genommen und kritisiert, zum Beispiel, wenn eine Pointe vermisst wird. Viel Lob hat sie allerdings jüngst für zwei Kurzgeschichten erhalten. Auf das Urteil für ihr erstes Kinderbuch ist sie gespannt. Das Manuskript „Erbschen Erbsenrot auf Wanderschaft“ möchte sie im Herbst auf der Buchmesse einigen Verlegern persönlich vorstellen. Dass ihr einjähriger Enkel Kilian darin vorkommt, ist dabei sicher kein Zufall. Ist er doch das Enkelerbschen – und schon in vielen Gedichten die Hauptperson.

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Helga (Gast) - 2006/08/29 22:32

Mein liebes Erbschen,
mit großem Interesse habe ich diesen aussagefähigen und wirklich guten Bericht der Kreiszeitung gelesen und viel über dich erfahren.
Stimmt alles ganz genau ,ich kann das nur unterstreichen und bin froh,dich kennen zu dürfen.
Oft greif ich zu deinem kleinen Gedichteband und auf die Wanderschaft der kleinen Erbse in Buchform bin ich gespannt wie ein Flitzebogen und erst unser Enkel Jo-Kalle...
Du kannst stolz auf dich sein!
Und Danke für deine Mails,alles gut angekommen.
Klaus hat sich über deine Grüße sehr gefreut und vielleicht kann ich den Artikel ausdrucken und ihm im Krankenhaus vorlesen.
Hab eine gute Nacht
Eine liebe Umarmung
vom Mohnchen

erbsenrot - 2006/08/30 22:35

Liebes Mohnchen,

... ich danke dir von Herzen für deine lieben Zeilen...

Fühl dich gedrückt
von deinem rotohrigen erbschen :)
Sabine (Gast) - 2006/08/29 23:17

Leben eben.......

Meine liebe Hilda, viel will ich nicht schreiben......ich denke wir telen*zwinker* aber dennoch möchte ich hier verewigen, daß ich den Artikel klasse finde.....Denn ich kann aus Erfahrung nur unterstreichen, daß ich sowohl Dich, als auch Deine Werke genauso empfinde. Ich freue mich unendlich Dich kennen gelernt zu haben.....******
Leben eben.... manchmal gar nicht so einfach und dennoch ein unbezahlbares Geschenk......Nicht immer steckt hinter der Verpackung das Erträumte/Gewünschte doch selbst die Schleife oder das Papier gehört dazu, denn es wurde für Dich ausgewählt....drum achte es*smile* Man kann unendlich viel Schönes entdecken.........wenn man es nur zulässt..... ok...nun genug...näheres, wie gesagt.....
ich drücke Dich ganz fest.... und.....RiesenGroßes Lob, Du hast es verdient.
Alles Liebe
Dein/eDeichlamm/Tessy/Sabine

erbsenrot - 2006/08/30 22:37

Meine liebe Sabine,

... auch deine lieben Worte machen mir unendlich viel Freude... es ist so schön, euch zu kennen...

Hab vielen Dank und lass dich knuddeln
von deinem erbschen :)

Erbsenrot und ihre Gedichte

......viel Spaß beim Schmökern!

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